Freitag, 4. Juni 2010

The Good, the Bad and the ...Suicide

Wer hat hier behauptet, dass jede Form von Überwachung im Web böse sein muss? Vermutlich ich selbst, aber man darf ja seine Meinung auch einmal ändern:

Ein Artikel in Scientific American. Die darin vorgestellte Software, kann die Sprachmuster von Nutzern analysieren und anhand von Satzlänge, Satzbau und Wortschatz feststellen, erstens wie alt der Nutzer ist (wichtig gegen Pädophilie) und zweitens welches Geschlecht der Nutzer hat (wichtig für ... mich?).

Ich finde es sehr wichtig, einmal darzustellen, dass Überwachung nicht per se abzulehnen ist. Wie bei so gut wie allem, kommt es darauf an, wie etwas genutzt wird und nicht, ob es genutzt wird (Ich nenne das die  Wichtigkeit des Wie  oder  Wiechtigkeit).
In diesem Fall können die Betreiber von Chatrooms, Second Life und was weiß ich noch, eine praktische Barriere einbauen, die pädophile Nutzung erschwert.

In anderen Fällen kann diese Technik aber auch "böse" genutzt werden. Ein Beispiel - wer von uns hat noch nie eine Werbung für Penisvergrößerungen im Web präsentiert bekommen? Die vorgestellte Software könnte garantieren, dass ab sofort nur mehr männliche Nutzer solche Werbung erhalten und weibliche stattdessen vielleicht Werbung für Brustvergrößerungen (???).

Und wo wir gerade bei böse sind, komme ich noch einmal zu meinem Erzfeind (???) - Facebook ("Faceboooook!!"). Nach den Aufregungen um die Sicherheit von Facebook in letzter Zeit, will Facebook jetzt anscheinend mit einer Charmeoffensive Punkte sammeln.
Mark Zuckerberg verteidigte kürzlich die Sicherheit von Facebook und sagte, dass rund die Hälfte aller Facebook-Nutzer ihre Sicherheitseinstellungen mindestens einmal geändert haben. Er kommentierte das mit:

Für mich ist das ein Signal, dass wir es richtig machen und den Leuten die Kontrolle geben, die sie wollen.

Also für mich ist das eher ein Signal, dass die Nutzer mit den Sicherheitseinstellungen von Facebook eben nicht klarkommen.

Falls irgendjemand das Bedürfnis zum Aussteigen hat, empfehle ich Suicidemachine.org. Ein Tool zum Ausstieg aus Facebook oder Twitter. Die FAQs sind auf jeden Fall lesenswert.

Mein Fazit: Nicht jede Form von Kontrolle ist schlecht

2 Kommentare:

  1. Zu Deinem Fazit: Da gebe ich dir recht: Nicht jede Form ist schlecht - aber man arbeitet daran die paar 'Ausreißer' zu eliminieren.
    Kontrolle ist IMMER der Ausdruck von Herrschaft. Einer der Alles darf, weiß und kontrolliert - und einer der kontrolliert wird. Die positive Form - etwa in der Form zu helfen Fehler zu vermeiden, ist da nur scheinbar besser - vor allem bei Software.
    Zu den von Scientific American vorgestellten Software: Man kann zwar bis heute dem Anwender kein wirklich funktionierendes Sprach-Ein-Ausgabe-System zur Verfügung stellen - schon gar nicht in anderen Sprachen als Englisch - aber so wichtige Sachen wie 'es spricht ein Männchen' oder 'es spricht ein Weibchen', das ist diesem Blatt einen großen Artikel wert.
    Wer hat etwas von dieser Fähigkeit? Der Anwender der vor dem Computer sitzt und meist sein Geschlecht kennt (außer es ist eines RadikalfeministIn)? Oder der Überwachungsdienst eines Telefonsystem als Filterkriterium?
    ... und zu deinem Statement dass alles eine gute Seite hat, wenn man es richtig nutzt: Ja! Die Atombombe schafft wunderschöne Pilze, wenn man sie nur richtig einsetzt!

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  2. @Atombombe - Was wäre passiert, wenn nie eine Atombombe auf Hiroshima abgeworfen worden wäre?
    Wie wäre dann der "Kalte" Krieg verlaufen?

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